Schulprogramm des Thomas-Mann-Gymnasiums

Berlin-Reinickendorf

 

Präambel

Das vorliegende Schulprogramm stellt das gemeinsam von Lehrern1, Schülern und Eltern entwickelte Selbstverständnis unserer Schule dar. Es formuliert vor dem Hintergrund der spezifischen Rahmenbedingungen der Schule sieben Richtziele als Leitbild und verpflichtenden Orientierungsrahmen für die pädagogischen Schwerpunkte, die sich die Schule setzt und die sie mit diesem Schulprogramm weiterentwickeln will.

 

Seine Grundhaltung ist dem Geist unseres Namensgebers Thomas Mann verpflichtet. Thomas Mann steht für eine ganzheitlich gebildete, kulturell eingebundene Persönlichkeit, demokratiskches Engagement und Widerstand gegen alle Formen von Gewaltherrschaft.

 

Leitbilder

Leitbild 1:

Das Thomas-Mann-Gymnasium ist ein Ort friedlichen Miteinanders von Menschen unterschiedlicher Weltanschauungen und Kulturen. Wir verpflichten uns, jeder Form von Rassismus, Diskriminierung und Gewalt konsequent entgegenzutreten.

 

Leitbild 2:

Das Erlernen und die Einübung von demokratischem Verhalten ist grundsätzliches Ziel aller Unterrichts- und Erziehungsarbeit.

 

Leitbild 3:

Am Thomas-Mann-Gymnasium erhalten die Schüler eine erweiterte Allgemeinbildung mit dem Abitur als Abschluss. Ziel ist das Erreichen der Studierfähigkeit. Kern der schulischen Bildung ist der Unterricht, in dem neben der Vermittlung von Fachwissen und dem Erwerb von Kompetenzen eine durchgängige Sprachbildung und der Erwerb umfassenden kulturrelevanten Wissens stattfindet.

 

Leitbild 4:

Kooperative Lernformen sowie Teamarbeit innerhalb des Lehrerkollegiums sind unabdingbare Voraussetzungen zur Umsetzung der Ziele unseres Gymnasiums.

 

Leitbild 5:

Die intensive Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus trägt maßgeblich zur Umsetzung der Ziele des besonderen pädagogischen Schwerpunkts unseres Gymnasiums bei.

 

Leitbild 6:

Mit unseren Kooperationspartnern in Wirtschaft, Politik und Kultur öffnen wir die Schule nach außen und eröffnen den Schülern vielfältige Möglichkeiten, sich erfolgreich auf Studium und Beruf vorzubereiten.

 

Leitbild 7:

Neue Entwicklungen in Wissenschaft, Forschung und Technik sowie der Didaktik und Methodik von Unterricht sind Gegenstand und Bestandteil der Unterrichtsarbeit.
Dies beinhaltet die Einführung neuer Methoden, den Einsatz neuer Medien sowie den Umgang mit neuen Formen der Darstellung, soweit sie sich für Unterricht und Erziehung als sinnvoll und nützlich erweisen.

 

Erläuterungen und Konkretisierungen:

zu Leitbild 1:
Das Thomas-Mann-Gymnasium ist ein Ort friedlichen Miteinanders von Menschen unterschiedlicher Weltanschauungen und Kulturen. Wir verpflichten uns, jeder Form von Rassismus, Diskriminierung und Gewalt konsequent entgegenzutreten.

 

Unsere Schule ist ein Gymnasium, an dem Schüler und Schülerinnen ungeachtet ihrer Herkunft, ihrer politischen und religiösen Überzeugungen und ihres kulturellen Hintergrundes gemeinsam unterrichtet werden.

 

Wir sehen dabei die Verschiedenartigkeit unserer Schüler im Hinblick auf Herkunft, Begabung und Persönlichkeit als Ausgangspunkt, Herausforderung und Bereicherung unserer pädagogischen Arbeit.

 

Grundprinzip schulischen Lebens ist dabei die in den Grundrechten unserer Verfassung verankerte Achtung politischer, religiöser und weltanschaulicher Orientierungen sowie privater Lebensformen.

 

Die Einhaltung und Durchsetzung der elementaren demokratischen und humanitären Grundwerte unserer Gesellschaft kann nur dann glaubhaft vertreten und gefordert werden, wenn diese Forderungen in der Schule selbst gelebt und verwirklicht werden.

 

Das bedeutet, dass Lehrer und Schüler im gemeinsamen Umgang miteinander zeigen, dass der jeweils andere in seiner Persönlichkeit und Individualität anerkannt und respektiert wird. Lehrer müssen sich dabei ihrer Vorbildwirkung für Schüler bewusst sein.

 

Die Lehrer am Thomas-Mann-Gymnasium gestalten ihren Unterricht im Geist von Toleranz.
Phänomenen des Rassismus, der Diskriminierung und der Gewalt wird bei der Gestaltung des Unterrichts auf kognitiver und affektiver Ebene besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Fester Bestandteil des Geschichtsunterrichts der Sek. I ist der Besuch von Gedenkstätten (Sachsenhausen, Hohenschönhausen).

 

In der Sek. II werden Partnerschaften und Austausch mit Schulen im Ausland unterhalten und ausgebaut. Dem besonderen Verhältnis von Polen und Deutschen wird mit der Pflege des Jüdischen Friedhofs in Breslau Rechnung getragen. Weiterhin findet im 3. Semester eine Fahrt nach Auschwitz statt.

 

Regelmäßig werden von der Schule Veranstaltungen wie Ausstellungen, Vorträge, Diskussionsrunden und Projekttage organisiert.

 

Eine Grenze findet das Prinzip der Toleranz dort, wo die Offenheit der Auseinandersetzung und die Grundprinzipien menschlichen Zusammenlebens selbst in Frage gestellt oder negiert werden.

 

Unabdingbare Voraussetzung für ein erfolgreiches Zusammenleben und –arbeiten aller am schulischen Leben Beteiligten ist die gemeinsame Grundüberzeugung, dass Gewalt in jedweder Form oder auch deren Androhung in der Schule nicht akzeptiert oder toleriert werden kann.

 

Deshalb ist ein zentrales Anliegen unserer Schule die gewaltfreie Lösung von Konflikten. Konflikte unter den Schülern werden sinnvollerweise von ihnen selbst gelöst. Dazu führt die Schule eine systematische Ausbildung von Schülern zu Streitschlichtern (Mediatoren) durch.

 

Ein von der Gesamtkonferenz einberufener ständiger Ausschuss tritt bei massiven Verstößen gegen die oben formulierten Grundregeln zusammen, wird pädagogisch aktiv und schlägt ggf. Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen vor.